Am Donnerstag Abend, den 13.10.2022, fand eine behördlich verpflichtende Tunnelübung im Tunnel Kreuzenstein der Autobahn S1 statt.
Das Szenario, das sich bei der Ankunft des Tanklöschfahrzeuges-Tunnel der Korneuburger Feuerwehr bot war folgendes: Nach einem Verkehrsunfall im Tunnel Kreuzenstein in Fahrtrichtung Korneuburg, bei dem drei Fahrzeuge beteiligt waren, blieb ein roter PKW noch im Tunnel und ein weiterer bei der Auffahrt auf die A22 in Richtung Stockerau stehen. Ein mit Chlorgas beladener Transporter kam auf der Auffahrt der A22 in Fahrtrichtung Wien zum Stehen. Dabei verlor dieser zahlreiche Chlorgasflaschen, die dann verteilt auf der Fahrbahn zum Liegen kamen. Bei zwei Flaschen trat der gasförmige Gefahrenstoff aus.
Durch die Ersterkundung konnten vom Fahrzeugkommandant des Tunneltanklöschfahrzeuges mehrere verletzte Personen im Gefahrenbereich erkannt werden. Sofort rüsteten sich zwei Feuerwehrkameraden mit einem Chemieschutzanzug der Schutzstufe 2 aus, um die Lage genauer zu erkunden. Diese zwei Feuerwehrmänner fielen durch Verätzungen mit dem Chlorgas plötzlich aus. Nach und nach trafen weitere Einsatzkräfte wie Rotes Kreuz, Polizei und weitere Feuerwehren ein. Die Kameraden der Feuerwehr Langenzersdorf kümmerten sich gemeinsam mit dem Rettungsdienst um die Verletzten im roten Unfallauto, das sich noch im Tunnel befand. Die anderen Chlorgasflaschen wurden unterdessen gekühlt und zwei kontaminierte Personen konnten gerettet werden. Die Feuerwehren Leobendorf und Stockerau rückten mit Schutzstufe 3 Chemieanzügen an. Auch die Feuerwehren Enzersfeld und Königsbrunn unterstützten. Ein Atemschutztrupp der Langenzersdorfer Feuerwehr rettete noch ein Baby aus dem verunfallten PKW im Gefahrenbereich und löste die zwei ausgefallenen Kameraden aus Korneuburg ab. Das Rote Kreuz triagierte die verschiedenen Verletzten und versorgte diese nach und nach. Durch den Atemschutztrupp der Freiwilligen Feuerwehr Leobendorf wurde der weitere Austritt von Chlorgas verhindert und die eingesetzten Feuerwehrkräfte sowie Patienten wurden im Dekontaminationsbereich abgewaschen. Zuletzt wurde die Einsatzstelle von verunfallten Fahrzeugen befreit und nacheinander abgerückt.
Das Rote Kreuz kümmerte sich anschließend um die Verpflegung, die ebenfalls wie die Nachbesprechung im Feuerwehrhaus Korneuburg stattfand.
Die Einsatzorganisationen können allgemein betrachtet auf eine gelungene Übung zurückblicken und viele interessante Aspekte für einen möglichen Realfall einholen.